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EVN Klimainitiative

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Kohlenstoffdioxid – Segen und Fluch

Habt Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!
© Energie Vision

Kein anderes Atmosphärengas erfährt in der Öffentlichkeit derart große Aufmerksamkeit wie das atmosphärische Spurengas Kohlenstoffdioxid. Ist es ein Klimakiller? Nein, es ist die Quelle, aus der die grünen Pflanzen den für den Aufbau ihrer Körpersubstanz benötigten Kohlenstoff beziehen. Da alle tierischen Lebewesen einschließlich der Menschen letzten Endes von den Pflanzen leben, ist dieses Spurengas als Grundstoff jeglichen Lebens auf der Erde zu sehen. Somit ist das Kohlenstoffdixoid an sich nicht die Ursache für den Klimawandel, sondern es ist die von Menschen zu viel in die Atmosphäre gestoßene Menge. Und hier wird dem Transportsektor eine besondere Verantwortung zugeschrieben, obwohl die Kraftstoffindustrie und die Autohersteller in den letzten Jahrzehnten bedeutende Verbesserungen bei den Auswirkungen ihrer Bereiche auf die Umwelt vollzogen haben.

Klimawandel – Trend zu umweltfreundlichen Kraftstoffen

Bei fast 1,6 Milliarden Autos mit Verbrennungsmotoren weltweit und derzeit jährlich noch rund 60 Millionen neuen Autos, ist es unvorstellbar, dass auch eine sukzessive Transformation zum Elektroauto einen bedeutenden Einfluss auf den Klimawandel haben wird. Und so ergibt sich die Verpflichtung der Kraftstoffindustrie für die vielen hundert Millionen Autofahrer, eine dem Klimawandel geschuldete umweltfreundliche Kraftstoffkomponenten zu entwickeln. Ein Blick über den Atlantik zeigt, dass sich dort die Bioethanol-Industrie, getrieben von den steigenden Beimischraten zu den fossilen Kraftstoffen, zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt hat. Im Vorzeigeland Brasilien wird dem herkömmlichen Kraftstoff sogar bis zu 80 Prozent aus Zuckerrohr gewonnenes Ethanol beigemengt.

Große Wirkung der kleinen Gase

Nun stellt sich noch die Frage, warum es gerade das atmosphärische Spurengas Kohlenstoffdioxid mit der geringen Konzentration ist – sie liegt im ppm-Bereich – die den atmosphärischen Glashauseffekt verursacht und nicht die Hauptbestandteile Stickstoff und Sauerstoff? Die Antwort gibt der deutsche Wissenschaftler und Agrarmeteorologe Professor Dr. Hans Häckel. Es ist die langwellige atmosphärische Gegenstrahlung, die in erster Linie aus den Rotations- und Schwingungsanregungen der dreiatomigen Moleküle stammt. In diese Molekülgruppe gehören Methan, Distickstoffoxid, Ozon und vor allem das Kohlenstoffdioxid.

Welche Folgen ein zu hoher Kohlenstoffdioxidgehalt in der Atmosphäre bedeutet, zeigt unser Nachbarplanet Venus. Diese hohe Konzentration von 95 Prozent Kohlenstoffdioxid ruft einen so enormen Glashauseffekt hervor, dass die Oberflächentemperaturen auf Werte über 450°Celsius steigen.