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Ethik und Management

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Zunächst, was ist überhaupt Ethik? Sie ist jener Teilbereich der Philosophie, der sich mit den Voraussetzungen und der Bewertung menschlichen Handelns befasst. Ihr Gegenstand ist damit die Moral als ein System von Werten, Normen und Regeln, die das Verhalten einer Gesellschaft oder Gruppe bestimmen und als gut oder richtig angesehen werden. Sie beeinflusst, wie Menschen handeln und Entscheidungen treffen, und wird oft durch Gesetze, Traditionen oder kulturelle Überzeugungen vermittelt.
Die Wirtschaftsethik ist ein Bereich der angewandten Ethik, der sich zunehmender Beachtung erfreut – in der Öffentlichkeit, ja sogar in den Managementetagen selbst. Und um das zu demonstrieren, finden sich in vielen Unternehmen Ethikkodizes. In feierlichen Reden beschwören Unternehmer und Manager ihre Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Gesellschaft. Ethik ist aber auch im öffentlichen Dienst von großer Bedeutung, da sie das Vertrauen der Bürger in staatliche Institutionen stärkt und für eine transparente, gerechte und verantwortungsvolle Verwaltung sorgt. Sie umfasst moralische Richtlinien und Werte, die von Mitarbeitern im öffentlichen Dienst befolgt werden sollen, um Integrität, Verantwortungsbewusstsein und eine rechtsstaatliche Handlungsweise zu gewährleisten.
Compliance und Ethik
Hier handelt es sich um zwei eng verwandte, aber dennoch unterschiedliche Konzepte, die für Unternehmen von großer Bedeutung sind. Compliance bezieht sich auf die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und internen Richtlinien, während Ethik die moralischen Prinzipien und Werte umfasst, die das Verhalten eines Unternehmens leiten. Compliance ist die praktische Umsetzung von Regeln und Vorschriften. Es geht darum, sicherzustellen, dass ein Unternehmen alle geltenden Gesetze, Verordnungen und internen Richtlinien einhält. Dies kann beinhalten, dass das Unternehmen beispielsweise seine Buchhaltung korrekt führt, Datenschutzrichtlinien einhält oder sich an Wettbewerbsgesetze hält. Compliance ist oft ein Pflichtprogramm, das durch Gesetze und Vorschriften vorgeschrieben wird.
Ethik im Umfeld der Globalisierung
In Zeiten der Globalisierung hat sich der Wettbewerb verschärft. Und das hat Konsequenzen, für Mitarbeiter, Kunden und das Unternehmen. Die Notwendigkeit, den wirtschaftlichen Fortbestand zu sichern, lässt moralische Werte mehr denn je in den Hintergrund treten. Aber die Bedeutung der Moral bei diesen aktuellen Bedingungen in bloßen Appellen zu beschwören, kann nicht die Aufgabe einer Wirtschaftsethik sein. Man wird sich fragen müssen, ob es wirklich spezifische Werte und Tugenden sind, die in der Wirtschaft eine Rolle spielen. Sind die oftmals angeführten moralischen Qualitäten wie zum Bespiel Ehrlichkeit, Offenheit, Loyalität nicht genau jene, die auch sonst im Leben gefragt sind? Wirtschaftsethik zu betreiben muss also nicht bedeuten, neue Werte zu erfinden oder für Moral Reklame zu machen. Sie wird wesentlich darin bestehen, in der Unternehmens- und Managementethik, aber auch bei maßgeblichen politischen Entscheidungsträgern Lösungen für konkrete wirtschaftsspezifische Probleme wie zum Beispiel Korruption anzubieten oder aber in der Wirtschaftsethik über allgemeine ökonomische Rahmenbedingungen nachzudenken.
Management der Kundenbeziehung
Viele Menschen wissen es nicht! Das Wort Management kommt aus dem Zirkus. Es bedeutet ursprünglich, ein Pferd in die Manege zu führen. Im Italienischen Wort „meneggiare“ ist diese ursprüngliche Bedeutung noch am besten erhalten. Im Management steckt das lateinische Wort „manus“. Managen bedeutet daher handhaben, bewerkstelligen, leiten, führen. Ein Manager ist also auf jeden Fall jemand, der selber mit Hand anlegt, zupackt und nicht nur redet und anweist. Management ist also eine Dienstleistung für das Unternehmen. Der Manager ist somit der „erste Diener“ des Unternehmens, der Mitarbeiter und der Kunden – und im öffentlichen Dienst sind das die Bürger.