News

EVN Klimainitiative

EVN Klimainitiative

Wo Energie fließt, ist auch Leben. Denn Energie ist Leben.

← Zurück zur Übersicht

Erdgas: Hochtechnologie zur Schonung der Umwelt

Das Foto zeigt das von der Energie AG Oberösterreich betriebene hochmoderne 405 MW Gaskraftwerk Timelkam zur Grundlastsicherung und einer 100 MW Fernwärmeauskoppelung.
© Energie AG

„Ohne Erdgas wird die Energiewende nicht gelingen“, sagte im Juni 2013 der Chef von Exxon Mobil Deutschland, Gernot Kalkoffen, auf der Tagung „Energiepolitik und Rohstoffgewinnung“ in Hannover. Und auf die Frage, woher das Erdgas kommen soll, antwortete der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder bei den „Wiener Energiegesprächen“ im Jahr 2015 knapp mit Russland.

Nachdem das Bündnis 90/Die Grünen bei den letzten Bundestagswahlen in die deutsche Bundesregierung eingestiegen ist, zeichnet sich dort bereits eine Kehrtwende zu ihrer bisherigen Energiepolitik ab. Denn hat das Bündnis 90 das fossile Erdgas bisher aus ihrer Energiepolitik verbannt, hat sich das mit der Regierungsbeteiligung schlagartig verändert. So wird Robert Harbeck, nunmehr Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz die Weichen neu stellen, nachdem durch die Versäumnisse in der Vergangenheit die geplante Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen nicht erreicht worden ist. Seine Strategie umfasst die Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes mit dem Ziel mehr Strom aus Wind und Sonne zu produzieren. Ein großes Anliegen ist Harbeck auch der rasche Ausbau einer Erdgaskraftwerk-Infrastruktur, die als Strom-Backup-Kapazität für den Spitzenbedarf und auch für Tage mit wenig Sonneneinstrahlung und wenig Wind zur Verfügung steht.

Nachhaltigkeit wird wichtiges Leitwort

Brüssel hat mit der Taxonomie-Verordnung im Dezember 2021 den Mitgliedsländern des Europäischen Staatenbundes EU ein brisantes Neujahrsgeschenk überreicht. Mit der Umetikettierung von Erdgas und Atomkraft zu grünen Energiequellen hat die Glaubwürdigkeit der Kommission sehr gelitten. Weder Erdgas und schon gar nicht Atomenergie sind „grün“. Ursprünglich war Gas aus biogenen Ressourcen (Methangas) gemeint, nur gibt es hierfür europaweit keine ausreichenden Mengen. Das fossile Erdgas wird auch in Zukunft eine ganz wichtige Energiequelle bleiben, unabhängig davon, für welche „Farbe“ sich Brüssel entscheidet. Mit der Umfärbung will die Kommission mehr Geld in nachhaltige Tätigkeiten lenken, zu denen nunmehr auch der Bau und Betrieb von Erdgas- und Kernkraftwerken zur Stromproduktion zählen. 

Am Horizont zeichnet sich bereits ein heftiger Widerstand in einzelnen Mitgliedsländern, so auch Österreich, ab, vor allem was die Kernenergie betrifft. Im Betrieb stoßen die Kernkraftwerke zwar keinen Kohlenstoff in die Atmosphäre, doch kennen wir das Risiko der Lagerung von abgebrannten Brennelementen.