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EVN Klimainitiative

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Österreichs ausgelagerte Energieprobleme

Dank der Schiefergasrevolution zählt nun die USA zu den weltweit größten Erdgasproduzenten.
© Wiener Zeitung/APA

Der 5. November 1978 markiert für die österreichische Energieversorgung einen bedeutenden Wendepunkt. An diesem Tag stimmte die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung gegen die Inbetriebnahme des damals schon betriebsbereit fertiggestellten Atomkraftwerks Zwentendorf. Damit verbunden war die Zusicherung, dass Österreich Atomstrom frei bleiben wird. Ein Blick in die heutige Energielandschaft zeigt jedoch, dass unser Strombedarf aus erneuerbaren Quellen wie Wasser, Wind und Sonne nicht gedeckt werden kann und somit auch Atomstrom aus dem europäischen Verbundnetz importiert werden muss. Konkret heißt dies, dass Österreich die risikobehaftete Produktion von Atomstrom in andere Länder „ausgelagert“ hat.

Wird Erdgas-Fracking auch ausgelagert?

Eine ähnliche Entwicklung wie bei Atomstrom zeichnet sich nun auch bei Erdgas ab, das – bedingt auch durch die Ukraine-Krise – aus den USA importiert werden muss. Dort wird das Erdgas durch die Fracking-Technologie gefördert. Dabei wird das Gestein mit hohem hydraulischem Druck aufgebrochen, um zu dem im porösen Stein gespeicherten Erdgas zu gelangen.

Für die im Jahr 2012 von der OMV geplante Fracking-Testbohrung in Niederösterreich zeigte damals die regionale Bevölkerung durchaus großes Interesse. Bei der Projektpräsentation wurden jedoch auch Filme aus den USA gezeigt, wo Fracking-Gas aus privaten Wasserleitungen im Bohrumfeld strömte. Wie sich später herausstellte, waren es gestellte Aufnahmen. Doch die öffentliche Meinung war bereits gekippt. Das Projekt wurde auf unbestimmte Zeit zurückgestellt.

Nunmehr stellt sich die Frage, ob Österreich weiterhin Fracking-Gas aus den USA importiert oder durch eigene Initiativen den möglichen Erdgasschatz in Niederösterreich heben soll.