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Diabolo grantelt über Superhelden

Auch 2017 ist wieder die Bühne der Superhelden. Der aufrichtigen, gebrochenen und auch der durchgeknallten. Super-, Bat-, und Spidermänner, wohin man blickt. Ironman hier, Deadpool dort, die FANT4STIC-Bande und die X-Men. Kurzum: Die mediale Fantasie kennt weder Grenzen noch Erbarmen. Ich habe diese Helden-Epen nicht bis ins letzte Detail verfolgt. Wer die vielen Figuren aus den Marvel- und DC-Universen korrekt auseinander halten möchte, muss einen Lernaufwand betreiben, der das Ausüben einer normalen Berufstätigkeit unmöglich werden lässt.

Das Nervige an der aktuellen Helden-Invasion ist, dass sie nicht nur im Kino und beim Comicbuchhändler stattfindet – wo man ihr ganz leicht aus dem Weg gehen könnte. Tennisspieler, Schifahrer und Fußballer waren immer schon Helden, – sofern sie etwas gewonnen haben. Aber die Waschmittel-Industrie hat schon Colorwaschmittel und Kalk-Stopp-Tabs zu „Helden des Alltags“ gekürt. Zuvor soll der Discounter nebenan bereits Fertigkuchen in den Heldenstand erhoben haben, wie ein Printprodukt mit Landeslogo aufgeregt berichtete. Und nicht nur das: Die „Helden-Snacks“ wurden zur Biomarke des Jahres 2016 gewählt. Es gibt mit „Schuh-Helden“ ein Schuhgeschäft im Internet. Eine „Heldenlounge“ verkauft im Netz Rasierpinsel aus Dachshaar, Gesichtsreiniger und andere Herrenpflege-Produkte. Allabendlich huscht der grinsende „Lieferheld“ im hautengen Synthetik-Dress durchs Werbefernsehen, um Pizzadienste anzupreisen. Gar nicht heldenhaft, das alles.

„Unglücklich das Land, das Helden nötig hat“, ließ Berthold Brecht schon seinen Galilei sagen. Der Sterngucker wird wohl gewusst haben, warum. Meine teuflische Sorge: Was werden heutige Jugendliche wohl antworten, wenn man sie nach den Helden ihrer Kindheit frägt? Ein Marketing-Manager wird wohl nicht darunter sein, meint Ihr DIABOLO.