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Kernenergie: Unfallrisiken und Milliardenkosten
Der Reaktorunfall von Fukoshima jährt sich heuer im März zum 5. Mal, die Katastrophe von Tschernobyl im April zum 30. Mal. Diese Ereignisse nahmen vor kurzem im Rahmen einer Pressekonferenz in Zwentendorf politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Entscheidungsträger zum Anlass für ein klares Nein zu Atomkraftwerken. Dieses Statement hat sowohl eine symbolische Bedeutung als auch einen realen Hintergrund, ist doch Zwentendorf jener Ort, an dem ein fertig gebautes Atomkraftwerk nach einer Volksabstimmung im Jahr 1978 nicht in Betrieb gehen konnte und sich damit auch Österreich grundsätzlich gegen die Kernkraft als Energieressource entschieden hat.
Sehr kritisch sieht der niederösterreichischen Umwelt-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf die Atom-Initiativen der Nachbarstaaten Österreichs, wo die Risken offensichtlich noch nicht erkannt worden sind und verweist in diesem Zusammenhang konkret auf das grenznahe Kernkraftwerk Dukovany, das weiter ausgebaut und damit länger als geplant in Betrieb bleiben soll.
Weltweit gesehen, leistet die Kernenergie aber nach wie vor als Primärenergieträger einen Beitrag zur Energieversorgung. In Japan gehen sukzessive wieder Atomreaktoren an das Netz. Frankreich ist fast ausschließlich von Strom aus Kernkraftwerken abhängig und für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point C wurde mit Zustimmung der Europäischen Kommission den AKW-Investoren für die Laufzeit von 35 Jahren eine garantierte Einspeisevergütung von umgerechnet 120,51 Euro pro Megawattstunde zugesichert. Einzig Deutschland hat definitiv den Ausstieg aus der Kernkraft beschlossen und damit die so genannte Energiewende mit dem massivem Ausbau der Erneuerbaren eingeleitet.